Heilkräuter für den Zyklus – Diese 10 Frauenheilkräuter solltest Du unbedingt kennen
- Blutschwestern
- 4. Okt.
- 15 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Okt.

Jeden Monat dasselbe Spiel: Dein Körper durchläuft ein komplexes Zusammenspiel aus Hormonen, das manchmal harmonisch verläuft – und manchmal weniger. Regelschmerzen, die Dich ans Bett fesseln, PMS-Symptome, die Deine Stimmung auf Achterbahnfahrt schicken, oder unregelmäßige Blutungen, die Dich verunsichern: Du bist nicht allein mit diesen Erfahrungen.
Während die moderne Medizin wichtige Lösungsansätze bietet, entdecken immer mehr Frauen und Menschen mit Zyklus die jahrtausendealte Weisheit der Pflanzenheilkunde wieder. Unsere Großmütter wussten es schon: Die Natur hält sanfte, aber kraftvolle Helfer bereit, die Dich durch Deinen Zyklus begleiten können.
Diese natürlichen Verbündeten arbeiten anders als synthetische Medikamente – sie unterstützen Deinen Körper dabei, sein eigenes Gleichgewicht zu finden, anstatt nur Symptome zu unterdrücken. Dabei respektieren sie die natürlichen Rhythmen Deines Körpers und können als sanfte Ergänzung oder Alternative zu konventionellen Behandlungsmethoden eingesetzt werden. In diesem Artikel stellen wir Dir unsere 10 liebsten Heilkräuter für den Zyklus vor.
Ein wichtiger Hinweis vorab: Heilkräuter sind wunderbare Begleiter, ersetzen aber niemals professionelle medizinische Beratung. Bei anhaltenden oder schweren Beschwerden solltest Du immer einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.

1. Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) – Deine treue Zyklusbegleiterin

Es gibt einen Grund, warum Frauenmantel seit Jahrhunderten als das Frauenkraut schlechthin gilt. Diese unscheinbare Pflanze mit ihren charakteristischen gefalteten Blättern, die morgendliche Tautropfen wie kostbare Perlen sammeln, hat eine fast magische Wirkung auf den weiblichen Zyklus.
Schon Hildegard von Bingen schwor auf diese Heilpflanze, und auch heute noch ist Frauenmantel in der Naturheilkunde unverzichtbar. Was ihn so besonders macht, sind seine Gerbstoffe und Flavonoide, die eine hormonregulierende Wirkung haben können. Traditionell wird ihm nachgesagt, dass er den Progesteronspiegel auf natürliche Weise unterstützen und so das hormonelle Gleichgewicht fördern kann.
Wann kann Dir Frauenmantel helfen?
Du kennst das vielleicht: Mal ist Dein Zyklus zu lang, mal zu kurz, manchmal bleibt die Regel ganz aus oder Du hast mit starken Blutungen zu kämpfen. Hier zeigt Frauenmantel seine regulierende Kraft. Er kann die Gebärmuttermuskulatur stärken und gleichzeitig Krämpfe lindern – ein wahres Multitalent also.
Besonders geschätzt wird er auch bei PMS-Symptomen. Wenn Du Dich vor Deiner Regel wie ein emotionales Wrack fühlst oder mit Wassereinlagerungen kämpfst, kann dieser sanfte Helfer für mehr Balance sorgen.
So wendest Du Frauenmantel an
Die einfachste und bewährteste Methode ist ein Tee: Übergieße 2 Teelöffel der getrockneten Blätter mit 250ml heißem Wasser und lasse ihn 10 Minuten ziehen. Trinke davon 2-3 Tassen täglich, am besten zwischen den Mahlzeiten. Wichtig ist die Regelmäßigkeit – wie bei vielen Heilkräutern zeigt sich die Wirkung erst nach mehreren Zyklen konsequenter Anwendung.
2. Schafgarbe (Achillea millefolium) – Dein sanfter Schmerzlöser

Schafgarbe ist eine dieser Pflanzen, die fast überall wächst und doch oft übersehen wird. Dabei ist sie seit der Antike als Heilpflanze bekannt und geschätzt. Ihre zarten, weißen bis rosafarbenen Blütendolden sind nicht nur hübsch anzusehen – sie enthalten auch wertvolle ätherische Öle und Bitterstoffe, die wahre Wunder bei Zyklusbeschwerden wirken können.
Was Schafgarbe so besonders macht, ist ihre krampflösende Wirkung. Wenn Dich Regelschmerzen quälen und Du das Gefühl hast, Deine Gebärmutter verkrampft sich schmerzhaft, kann diese Heilpflanze für Entspannung sorgen. Sie wirkt durchblutungsfördernd, was nicht nur die Schmerzen lindert, sondern auch bei ausbleibender Menstruation helfen kann.
Deine natürliche Apotheke gegen Regelschmerzen
Schafgarbe ist besonders wertvoll bei krampfartigen Regelschmerzen – jenen stechenden, zusammenziehenden Schmerzen, die Dich manchmal fast umhauen. Sie entspannt die glatte Muskulatur der Gebärmutter und kann so für spürbare Erleichterung sorgen.
Aber auch bei anderen zyklusbedingten Beschwerden ist sie ein treuer Begleiter: nervöse Unruhe vor der Menstruation, Verdauungsprobleme, die mit dem Zyklus kommen und gehen – Schafgarbe kann hier regulierend eingreifen.
Anwendung für maximale Wirkung
Für einen Schafgarben-Tee nimmst Du 1-2 Teelöffel der getrockneten Blüten und Blätter, übergießt sie mit 200ml heißem Wasser und lässt alles 8-10 Minuten ziehen. Bei akuten Beschwerden kannst Du davon 3x täglich trinken.
Eine besonders entspannende Variante ist ein Sitzbad: 50g getrocknete Schafgarbe mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und dem Badewasser zugeben. 10-15 Minuten bei angenehmer Temperatur baden – pure Entspannung für Körper und Seele.
3. Himbeerblätter (Rubus idaeus) – Deine stärkende Kraftgeberin

Himbeerblätter werden oft unterschätzt, dabei gehören sie zu den wertvollsten Schätzen der Frauenheilkunde. Während wir uns über die süßen Früchte freuen, schlummert in den Blättern eine wahre Nährstoffbombe: reichlich Eisen, Kalzium, Magnesium, Gerbstoffe und Vitamin C.
Diese Kombination macht Himbeerblätter zu einem idealen Begleiter für Frauen und Menschen mit Zyklus. Sie tonisieren und stärken die Gebärmuttermuskulatur auf sanfte Weise und können dabei helfen, sowohl zu starke als auch zu schwache Blutungen zu normalisieren.
Warum Himbeerblätter so wertvoll sind
Besonders nach starken Blutungen sind Himbeerblätter ein Segen: Ihr hoher Eisengehalt kann helfen, die monatlichen Verluste auszugleichen und zyklusbedingte Müdigkeit zu bekämpfen. Gleichzeitig wirken sie entspannend und können Anspannung und Stress reduzieren.
Viele Frauen schwören darauf, Himbeerblättertee bereits in der Vorbereitung auf ihre Menstruation zu trinken, um die Gebärmutter zu stärken und einen harmonischeren Verlauf zu unterstützen.
Einfache und vielseitige Anwendung
Die Zubereitung ist denkbar einfach: 1 Teelöffel getrocknete Himbeerblätter mit 250ml heißem Wasser überbrühen, 8-10 Minuten ziehen lassen. Trinke 1-2 Tassen täglich über mehrere Wochen.
Ein Geheimtipp: Himbeerblättertee schmeckt auch kalt hervorragend und ist im Sommer eine erfrischende Alternative zu herkömmlichen Eistees – ganz nebenbei tankst Du so wichtige Nährstoffe für Deine Frauengesundheit.
4. Beifuß (Artemisia vulgaris) – Die Anregerin für ausbleibende Blutungen

Beifuß ist eine der ältesten Heilpflanzen der Menschheit und wird seit Jahrtausenden zur Unterstützung der Frauengesundheit verwendet. Die silbrig-grünen Blätter dieser kraftvollen Pflanze enthalten wertvolle ätherische Öle, Bitterstoffe und Flavonoide, die besonders dann hilfreich sind, wenn in Deinem Zyklus etwas ins Stocken geraten ist.
Wenn Deine Menstruation ausbleibt oder nur schwach fließt, wenn Du Dich müde und erschöpft fühlst oder unter krampfartigen Schmerzen leidest, kann Beifuß neue Energie in Dein System bringen. Er wirkt durchblutungsfördernd und kann die Durchblutung der Beckenorgane verbessern – eine Art sanfter Anstoß für Deinen Körper.
Wann Beifuß Dein Helfer sein kann
Beifuß ist besonders wertvoll bei ausbleibender oder unregelmäßiger Menstruation. Wenn Stress, Ernährungsumstellungen oder andere Faktoren Deinen Zyklus durcheinandergebracht haben, kann er helfen, die natürlichen Rhythmen wieder zu aktivieren.
Auch bei schwachen Blutungen und zyklusbedingter Müdigkeit zeigt er seine stärkende Wirkung. Viele Frauen berichten, dass sie sich nach der Einnahme von Beifuß energiegeladener und vitaler fühlen.
Wichtiger Sicherheitshinweis
Beifuß sollte niemals während der Schwangerschaft verwendet werden, da er wehenfördernd wirken kann. Diese Eigenschaft macht ihn zwar zu einem wertvollen Helfer bei der Menstruation, aber in der Schwangerschaft ist absolute Vorsicht geboten.
Die richtige Anwendung
Für einen Beifuß-Tee nimmst Du 1 Teelöffel der getrockneten Blätter, übergießt sie mit 200ml heißem Wasser und lässt den Tee 5-8 Minuten ziehen. Wichtig: Nicht länger ziehen lassen, da er sonst bitter wird. Trinke 1-2 Tassen täglich, am besten in der zweiten Zyklusphase.
5. Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris) – Dein verlässlicher Blutstiller

Hirtentäschelkraut ist ein unscheinbares "Unkraut", das fast überall wächst und dabei oft übersehen wird. Seine charakteristischen herzförmigen Schötchen, die an alte Hirtentaschen erinnern, gaben ihm den Namen. Für Frauen mit starken Blutungen ist diese kleine Pflanze jedoch ein wahrer Schatz.
Was Hirtentäschelkraut so besonders macht, ist seine beeindruckende blutstillende Wirkung. Wenn Du jeden Monat unter sehr starken Regelblutungen leidest, die Dich erschöpfen und belasten, kann dieses Kraut schnelle und effektive Hilfe bieten. Es stärkt die Blutgefäße, reduziert deren Durchlässigkeit und unterstützt den Kreislauf bei größeren Blutverlusten.
Dein natürlicher Helfer bei starken Blutungen
Das Hauptanwendungsgebiet von Hirtentäschelkraut liegt bei der Menorrhagie – medizinischer Begriff für abnorm starke Regelblutungen. Wenn Du Dir Sorgen machst, weil Deine Blutungen ungewöhnlich stark oder lang anhaltend sind, kann dieses Kraut regulierend eingreifen.
Aber auch bei Zwischenblutungen oder nach Fehlgeburten wird es traditionell zur Nachblutungsprophylaxe eingesetzt. Seine gefäßstärkende Wirkung macht es zu einem verlässlichen Begleiter in schwierigen Zeiten.
Anwendung bei akuten Beschwerden
Bei starken Blutungen kannst Du alle 2 Stunden eine Tasse Hirtentäschel-Tee trinken: 2 Teelöffel des getrockneten Krauts mit 250ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Ansonsten reichen 2-3 Tassen täglich.
Noch intensiver wirkt der Frischpflanzenpresssaft: 3x täglich 1-2 Teelöffel verdünnt in Wasser. Dieser sollte aber nur bei wirklich starken Blutungen und nach Rücksprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt angewendet werden.
6. Brennnessel (Urtica dioica) – Deine eisenreiche Kraftspenderin

Die Brennnessel hat ein Image-Problem: Viele sehen in ihr nur ein lästiges Unkraut, das bei Berührung brennt. Dabei ist sie eine der nährstoffreichsten Pflanzen überhaupt und für Frauen und Menschen mit Zyklus besonders wertvoll. Ihr Eisengehalt ist beeindruckend: bis zu 41 mg pro 100g getrocknete Blätter – das ist mehr als in vielen Fleischsorten!
Diese Nährstoffbombe enthält außerdem viel Vitamin C, das die Eisenaufnahme unterstützt, sowie wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium. Das grüne Chlorophyll wirkt blutbildend und energiespendend – genau das, was Du nach starken Blutungen oder bei zyklusbedingter Müdigkeit brauchst.
Natürliche Hilfe bei Eisenmangel und Erschöpfung
Kennst Du das Gefühl, nach Deiner Menstruation völlig erschöpft und energielos zu sein? Das liegt oft an den Eisenverlusten durch die Blutung. Brennnessel kann hier auf natürliche Weise Abhilfe schaffen und die Bildung neuer roter Blutkörperchen unterstützen.
Darüber hinaus fördert sie die Entgiftung und hilft dabei, Stoffwechselabbauprodukte auszuscheiden. Bei prämenstruellem Syndrom mit Wassereinlagerungen kann ihre entwässernde Wirkung für Erleichterung sorgen.
Von der Wiese in die Tasse
Für einen Brennnessel-Tee übergießt Du 2-3 Teelöffel der getrockneten Blätter mit 250ml heißem Wasser und lässt alles 8-10 Minuten ziehen. Trinke davon 2-3 Tassen täglich über mehrere Wochen.
Mutige können auch frische junge Brennnesselblätter sammeln (mit Handschuhen!) und in grüne Smoothies mixen. Mit Obst kombiniert wird das zu einem wahren Superfood-Drink, der Dir reichlich natürliches Eisen für Deinen täglichen Bedarf liefert.
7. Rose (Rosa spp.) – Die harmonisierende Schönheit

Rosen sind weit mehr als nur duftende Schönheiten im Garten. Sowohl die Blütenblätter als auch die Hagebutten (die Früchte der Rose) haben beeindruckende heilkräftige Eigenschaften, die in der Frauenheilkunde sehr geschätzt werden. Besonders ihre harmonisierende Wirkung auf das Hormonsystem macht sie zu wertvollen Begleitern durch den Zyklus.
Die ätherischen Öle der Rose wirken nicht nur entspannend auf die Psyche, sondern können auch das hormonelle Gleichgewicht unterstützen. In Hagebutten steckt außerdem eine Vitamin-C-Bombe: bis zu 1250mg pro 100g – das ist etwa 20-mal mehr als in Zitronen!
Sanfte Unterstützung für Deine Hormonbalance
Rosen können besonders in turbulenten Zeiten des weiblichen Lebens hilfreich sein: in der Pubertät, wenn die Hormone zum ersten Mal richtig durcheinanderwirbeln, oder in den Wechseljahren, wenn sie sich langsam verabschieden. Aber auch bei prämenstruellem Syndrom mit ausgeprägten Stimmungsschwankungen kann die Rose ihre harmonisierende Wirkung entfalten.
Viele Frauen berichten, dass Rosentee ihnen dabei hilft, emotionale Schwankungen abzumildern und innere Ruhe zu finden. Gleichzeitig stärkt das viele Vitamin C das Immunsystem – besonders wichtig, wenn Dich Dein Zyklus anfällig für Infekte macht.
Verwöhnende Anwendung
Für einen Rosenblüten-Tee nimmst Du 1-2 Teelöffel getrocknete, unbehandelte Rosenblütenblätter und übergießt sie mit 200ml heißem (nicht kochendem!) Wasser. 5-8 Minuten ziehen lassen – länger wird er bitter. Trinke 1-2 Tassen täglich, besonders schön ist eine Tasse am Abend als entspannendes Ritual.
Hagebuttentee bereitest Du zu, indem Du 1 Esslöffel der getrockneten, zerkleinerten Früchte 10 Minuten in 250ml Wasser köcheln lässt. Mit etwas Honig gesüßt ist das eine tägliche Vitamin-C-Quelle, die auch noch herrlich schmeckt.
8. Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) – Dein effektiver Krampflöser unter den Heilkräutern für den Zyklus
Gänsefingerkraut ist eine bodennah wachsende Pflanze mit silbrig behaarten Blättern und sonnig gelben Blüten. Diese unscheinbare Heilpflanze wird seit Jahrhunderten als "Frauenkraut" gegen Krämpfe und Schmerzen eingesetzt und gilt als einer der besten natürlichen Krampflöser überhaupt.
Die Wirkung ist beeindruckend: Gänsefingerkraut entspannt die glatte Muskulatur der Gebärmutter so effektiv, dass es bei starken Regelschmerzen oft schnelle Linderung bringen kann. Die enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide wirken krampflösend und durchblutungsfördernd, während Schleimstoffe zusätzlich beruhigend und schützend wirken.
Dein natürliches Schmerzmittel
Wenn Dich jeden Monat krampfartige Regelschmerzen quälen, die Dich am liebsten ins Bett verbannen würden, dann könnte Gänsefingerkraut Dein neuer bester Freund werden. Es entspannt nicht nur die verkrampfte Gebärmuttermuskulatur, sondern wirkt auch beruhigend auf das Nervensystem.
Viele Frauen trinken bereits eine Woche vor der erwarteten Menstruation prophylaktisch Gänsefingerkraut-Tee und können so die Intensität der Schmerzen deutlich reduzieren.
Schnelle Hilfe bei akuten Schmerzen
Für einen Gänsefingerkraut-Tee übergießt Du 2 Teelöffel des getrockneten Krauts mit 250ml kochendem Wasser und lässt alles 10-12 Minuten ziehen. Bei akuten Schmerzen kannst Du alle 2 Stunden eine Tasse trinken.
Vorbeugend trinkst Du am besten 2-3 Tassen täglich in der Woche vor Deiner Menstruation. Viele Frauen berichten, dass sie so die Schmerzen deutlich reduzieren oder sogar ganz vermeiden können.
9. Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) – Dein wissenschaftlich erforschter Hormonregulator

Mönchspfeffer nimmt unter den Frauenheilkräutern eine besondere Stellung ein: Er ist eines der wenigen pflanzlichen Mittel, für das aussagekräftige wissenschaftliche Studien vorliegen. Die violetten Blüten und dunklen Beeren dieser mediterranen Pflanze enthalten Wirkstoffe, die nachweislich auf das Hormonsystem einwirken können.
Die Wirksamkeit hochkonzentrierter Vitex-agnus-castus-Extrakte wurde in einer multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 170 PMS-Patientinnen gezeigt. Eine Metaanalyse listet verschiedene randomisierte kontrollierte Studien auf und bestätigt die Wirksamkeit bei zyklusbedingten Beschwerden.
Wie Mönchspfeffer wirkt
Mönchspfeffer funktioniert anders als andere Heilkräuter: Er wirkt als Dopaminrezeptor-Agonist und beeinflusst so die Hormonproduktion in der Hirnanhangdrüse. Dadurch kann er erhöhte Prolaktinwerte senken und die körpereigene Progesteronproduktion unterstützen. Diese Wirkung macht ihn besonders wertvoll bei hormonellen Ungleichgewichten, die durch Stress verursacht werden.
Die Forschung zeigt positive Effekte bei prämenstruellem Syndrom, wobei die Datenlage noch erweitert werden muss. Gut belegt ist die Wirkung bei zyklusbedingtem Brustspannen (Mastodynie) und bei sehr unregelmäßigen Zyklen.
Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg
Bei Mönchspfeffer ist Geduld gefragt: Die Wirkung setzt erst nach mindestens 3 Monaten regelmäßiger Einnahme ein. Dafür kann sie dann aber sehr nachhaltig sein. Standardisierte Extrakte werden meist mit 20-40mg täglich dosiert, am besten morgens auf nüchternen Magen.
Als Tee kannst Du 1 Teelöffel der getrockneten Früchte mit 250ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Wichtige Sicherheitshinweise
Mönchspfeffer kann die Wirkung von Hormonen beeinflussen, daher solltest Du bei einer Hormontherapie unbedingt vorher Rücksprache mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt halten. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist er nicht geeignet.
10. Melisse (Melissa officinalis) – Deine beruhigende Zyklusbegleiterin

Melisse, auch Zitronenmelisse genannt, ist wie ein sanfter Balsam für die Seele. Ihr frischer Zitronenduft allein kann schon entspannend wirken, aber die wahre Kraft liegt in ihren ätherischen Ölen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen, die besonders bei nervösen Zyklusbeschwerden hilfreich sind.
Wenn Dich vor Deiner Menstruation innere Unruhe, Nervosität oder Schlafprobleme plagen, wenn Deine Emotionen Achterbahn fahren oder stressbedingt Dein ganzer Zyklus durcheinandergerät, dann ist Melisse Deine sanfte Helferin.
Ruhe und Ausgeglichenheit für turbulente Zeiten
Die ätherischen Öle Citral und Citronellal wirken beruhigend und krampflösend zugleich. Rosmarinsäure wirkt antioxidativ und entzündungshemmend, während die enthaltenen Flavonoide das Nervensystem stärken und entspannen.
Besonders wertvoll ist Melisse bei prämenstrueller Nervosität und Unruhe, bei zyklusbedingten Schlafstörungen und emotionalen Schwankungen. Wenn Stress Deinen Zyklus durcheinanderbringt, kann sie helfen, wieder zur Ruhe zu kommen.
Entspannung pur
Für einen Melissen-Tee verwendest Du 2-3 Teelöffel frische oder 1 Teelöffel getrocknete Melissenblätter, übergießt sie mit 250ml heißem (nicht kochendem!) Wasser und lässt alles zugedeckt 8-10 Minuten ziehen. 2-3 Tassen täglich, besonders eine Tasse am Abend, können für tiefe Entspannung sorgen.
Ein Melissen-Entspannungsbad ist pure Wellness: 50g frische Melisse mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und dem Badewasser zugeben. 15-20 Minuten entspannen und den Alltagsstress einfach wegspülen.
Kräuterteemischungen für den Zyklus – Wenn sich Pflanzen die Hände reichen
Manchmal entfalten Heilkräuter ihre beste Wirkung, wenn sie sich zusammentun. Die Kunst liegt darin, Pflanzen zu kombinieren, die sich in ihrer Wirkung ergänzen und verstärken. Hier sind drei bewährte Mischungen, die wir immer gerne empfehlen und die sich absolut bewährt haben:

Anti-PMS-Mischung für mehr Balance:
Diese Mischung vereint die hormonregulierende Kraft des Frauenmantels mit der entspannenden Wirkung der Melisse, den krampflösenden Eigenschaften der Schafgarbe und der harmonisierenden Rose. Die Himbeerblätter runden das Ganze mit ihrer stärkenden Wirkung ab.
30g Frauenmantel
20g Melisse
20g Schafgarbe
15g Rosenblüten
15g Himbeerblätter
SOS-Mischung bei starken Regelschmerzen:
Wenn Dich Krämpfe quälen, ist diese Kombination aus den zwei stärksten natürlichen Krampflösern plus beruhigender Melisse und blutstillendem Hirtentäschel oft sehr effektiv.
40g Gänsefingerkraut
30g Schafgarbe
20g Melisse
10g Hirtentäschelkraut
Harmonisierende Mischung für die Zyklusregulierung:
Diese Kombination vereint die wichtigsten regulierenden und stärkenden Kräuter und kann dabei helfen, unregelmäßige Zyklen sanft zu harmonisieren.
30g Frauenmantel
30g Himbeerblätter
20g Brennnessel
20g Schafgarbe
Die richtige Zubereitung
Mische alle Kräuter gut durch und bewahre sie in einem dunklen, verschlossenen Glas auf. Für eine Tasse nimmst Du 1-2 Teelöffel der Mischung, übergießt sie mit 250ml heißem Wasser und lässt alles 8-10 Minuten ziehen. Trinke 2-3 Tassen täglich über mehrere Zyklen hinweg – Kontinuität ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
Was sagt die Wissenschaft über Heilkräuter für den Zyklus? Ein ehrlicher Blick auf die Forschung
Lass uns ehrlich sein: Die wissenschaftliche Erforschung von Frauenheilkräutern steckt noch in den Kinderschuhen. Für die meisten der vorgestellten Pflanzen gibt es nur wenige oder gar keine kontrollierten klinischen Studien. Das heißt aber nicht, dass sie nicht wirken – es bedeutet nur, dass die Forschung hier noch Nachholbedarf hat. Die Nutzung von Heilpflanzen (vor allem durch Frauen) hat allerdings eine lange Tradition und ist in dem Sinne auch immer ein Stück weit ein Rückerinnern.
Was gut erforscht ist:
Mönchspfeffer ist das am besten erforschte Frauenheilkraut: Studien belegen die Wirksamkeit bei PMS in multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten Studien. Auch für Schafgarbe gibt es vereinzelte Studien zu ihren krampflösenden Eigenschaften.
Wo Forschungslücken bestehen:
Die meisten anderen Frauenheilkräuter basieren hauptsächlich auf traditionellem Wissen und Erfahrungswerten. Das macht sie nicht weniger wertvoll – Heilpflanzen werden schließlich seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt, lange bevor es randomisierte Studien gab.
Warum traditionelles Wissen wertvoll ist:
Auch ohne große Studien sprechen mehrere Punkte für den Nutzen dieser Heilkräuter: die jahrhundertelange Erfahrung über Generationen hinweg, die identifizierten wirksamen Inhaltsstoffe, die meist geringen Nebenwirkungen bei korrekter Anwendung und die vielen positiven Erfahrungsberichte von Anwenderinnen.
Die Pflanzenheilkunde arbeitet oft anders als die moderne Medizin: Statt einen isolierten Wirkstoff in hoher Dosis zu verabreichen, nutzt sie die Synergie verschiedener Pflanzenstoffe, die sich gegenseitig verstärken und in ihrer Wirkung modulieren.
Sicherheit geht vor – Was Du beachten solltest bei der Nutzung von Heilkräutern
Bei aller Begeisterung für die Natur dürfen wir eines nicht vergessen: Auch Heilkräuter sind Medizin und sollten mit Respekt und Vorsicht angewendet werden. "Natürlich" bedeutet nicht automatisch "harmlos".
Die goldenen Regeln für sichere Anwendung:
Qualität ist das A und O – verwende nur Kräuter aus vertrauenswürdigen Quellen. Die Devise "viel hilft viel" gilt bei Heilkräutern definitiv nicht; halte Dich an die empfohlenen Dosierungen. Viele Kräuter wirken erst bei regelmäßiger, längerer Anwendung, also hab Geduld. Pflanzliche Mittel wirken meist sanfter und langsamer als synthetische Medikamente, dafür aber oft nachhaltiger.
Besondere Vorsicht ist geboten:
In der Schwangerschaft und Stillzeit solltest Du besonders vorsichtig sein. Beifuß ist in der Schwangerschaft strikt tabu, da er wehenfördernd wirken kann. Auch Schafgarbe sollte in der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Bei allen anderen Kräutern solltest Du in dieser Zeit vorher ärztlichen Rat einholen.
Wenn Du Hormone einnimmst, kann Mönchspfeffer die Wirkung beeinflussen – hier ist unbedingt eine Rücksprache mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt nötig. Bei bekannten Pflanzenallergien teste neue Kräuter vorsichtig. Besonders bei einer Korbblütler-Allergie solltest Du Schafgarbe meiden.
Falls Du regelmäßig Medikamente einnimmst, especially Blutverdünner, sei vorsichtig mit blutstillenden Kräutern wie Hirtentäschelkraut. Im Zweifel frag Deine Ärztin oder Deinen Arzt.
Vom Kauf bis zur Lagerung – Praktische Tipps für den Alltag
Wo Du gute Kräuter bekommst:
In der Apotheke erhältst Du pharmazeutische Qualität, die bestimmten Standards entspricht. Im Reformhaus findest Du oft bio-zertifizierte Ware. Online solltest Du seriöse Anbieter mit Qualitätszertifikaten wählen. Wenn Du selbst sammeln möchtest, dann nur bei sicherer Bestimmung und abseits von Straßen und Schadstoffen.
Die richtige Lagerung:
Bewahre Deine Kräuter dunkel, trocken und luftdicht auf. Beschriftete Gläser oder Dosen sind ideal. Getrocknete Kräuter sind 1-2 Jahre haltbar, kontrolliere sie aber regelmäßig auf Schimmel und Schädlinge.
Integration in Deinen Alltag:
Führe ein Zyklustagebuch, in dem Du Symptome und Kräuteranwendung dokumentierst. So kannst Du beobachten, welche Kräuter bei Dir am besten wirken und die optimalen Anwendungszeiten finden.
Entwickle feste Rituale: Plane Dir bewusst Zeit für Deine Tee-Pausen ein, gestalte diese Entspannungsmomente bewusst und verstehe die Kräuteranwendung als wichtigen Teil Deiner Selbstfürsorge.
Dein persönlicher Weg mit Heilkräutern für den Zyklus
Jede Frau und jeder Mensch mit Zyklus ist einzigartig. Was bei Deiner Freundin wunderbar funktioniert, muss nicht unbedingt auch bei Dir wirken. Gib Dir Zeit, herauszufinden, welche Kräuter zu Dir und Deinem Körper passen.
Beginne mit einem oder zwei Kräutern, die zu Deinen Hauptbeschwerden passen, und beobachte, wie Dein Körper reagiert. Führe Aufzeichnungen über Deine Anwendung und deren Wirkungen. Hab Geduld – die Natur arbeitet sanft, aber nachhaltig.
Vergiss nicht: Diese Kräuter sind Geschenke der Natur, die uns seit Jahrtausenden begleiten. Sie verbinden uns mit dem Wissen unserer Großmütter und mit der ursprünglichen Weisheit des weiblichen Körpers. Nutze sie mit Respekt und Dankbarkeit.
Ein letzter Gedanke:
In unserer schnelllebigen Zeit haben wir oft verlernt, auf unseren Körper zu hören und seine natürlichen Rhythmen zu respektieren. Frauenheilkräuter können Dir dabei helfen, diese Verbindung wiederzufinden und Deinen Zyklus nicht als lästiges monatliches Übel, sondern als kraftvollen, natürlichen Prozess zu verstehen und zu schätzen.
Mögen diese grünen Helfer Dir dabei zur Seite stehen, Deinen ganz eigenen Weg zu einem harmonischen, beschwerdefreien Zyklus zu finden.
Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschließlich der Bildung und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Problemen immer eine*n qualifizierten Ärzt*in oder Heilpraktiker*in.
Quellen
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