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Meine ganzheitliche Geburtsvorbereitung auf die zweite Geburt


Meine ganzheitliche Geburtsvorbereitung auf die zweite Geburt

Vor kurzem wurden wir in einer Fragerunde auf Instagram gefragt, ob ich teilen könnte, was ich zur Geburtsvorbereitung mache. Da Geburt ja nicht so ganz unser Hauptfokus ist, hatte ich gar nicht erwartet, dass es interessant sein könnte und habe zudem aus Rücksicht auf diejenigen, die einen (unerfüllten) Kinderwunsch haben, versucht, das Thema Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett eher kürzer abzufrühstücken. 

Damit selbst entschieden werden kann, ob Ihr etwas über meine ganzheitlichen Geburtsvorbereitungen lesen möchtet, kommt das Thema nun also auf den Blog statt auf Insta. Denn so kann jede für sich entscheiden, ob sie lesen möchte, was ich die letzten Monate, Wochen und Tage so getrieben habe, um meinen Körper, Geist und Seele auf meine zweite (Haus-) Geburt vorzubereiten.


* Disclaimer: Ihr mögt es Euch denken: Die Vorbereitung auf eine Geburt ist super individuell und jede schwangere Person muss selbst für sich herausfinden, was funktioniert und was sie ausprobieren mag. Dies ist also meine ganz persönliche Erfahrung und Vorbereitung.


*Disclaimer 2: Dieser Blogpost enthält Links und Produkterwähnungen, sowie Rabattcodes. Für keine der Empfehlungen erhalten wir eine Gegenleistung. Sie dienen einfach nur als Empfehlung für Euch



Inhaltsverzeichnis

Die ganzheitliche Geburtsvorbereitung beginnt VOR der Empfängnis

Ja, richtig gelesen. Ich bin der Meinung, dass eine ganzheitliche Geburtsvorbereitung auf Schwangerschaft und Geburt nicht erst währenddessen beginnen sollte.

Janneke hochschwanger mit Babybauch

Bevor ich im Herbst 2019 das erste Mal schwanger wurde, hatte ich überhaupt keine Ahnung, was mich erwarten würde und was genau ich brauchen würde. Mein Weg von jahrelanger Amenorrhoe (ausbleibender Periode) hin zu einem regelmäßigen und beschwerdefreien Zyklus war natürlich im Grunde auch schon eine Vorbereitung auf das Schwangerwerden - auch wenn wir zu dem Zeitpunkt noch gar keinen aktiven Kinderwunsch hatten. Oftmals erleben wir, dass Frauen, Menschen mit Gebärmutter und Paare erst beginnen, sich mit ihrem Zyklus bzw. ihren Zyklusbeschwerden auseinanderzusetzen, wenn der Wunsch nach einem Baby bereits groß ist. Und wenn es dann eben nicht so einfach, schnell und unkompliziert klappt, wie wir jahrelang glaubten (Hand hoch, wer nicht auch den Glaubenssatz als Teenie hatte: einmal Pille vergessen, zack Teen Mom!), dann ist das ein enormer Stressor. Und Stress nix gut für den Zyklus. Ein gesunder Zyklus ist jedoch die Basis, um schwanger zu werden und schwanger zu bleiben.

Darum also: Setze Dich mit Deinem Zyklus auseinander, BEVOR Du einen Kinderwunsch hast. Lerne Deinen Zyklus kennen, beobachte ihn und erfahre über Dich, was bei Dir einen Einfluss nimmt.

Und außerdem: Schwangerwerden ist nicht nur Frauensache. Es sind zwei Menschen zum Babymachen nötig, weswegen auch nicht die gebärende Person die einzige ist, die Verantwortung trägt und übernehmen sollte. Auch männliche Fruchtbarkeit wird durch einen gesunden Lebensstil verbessert bzw. durch mentalen und emotionalen Stress, Übergewicht, Genussgifte, ungesunde Ernährung oder Vorerkrankungen beeinflusst. Oftmals denken Männer, wenn die Potenz stimmt, ist automatisch alles im Lot.Bedenke: Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, liegen die Ursachen zu 30% beim weiblichen Partner, zu 30% beim männlichen Partner, zu 30% bei beiden und zu 10% bleibt die Ursache ungeklärt.

Zieh Dir also bitte nicht alleine den Schuh an, wenn es dauern sollte.


Wie ich diese Schwangerschaft vorbereitet habe

Auch wenn ich völlig unkompliziert und stressfrei beim ersten Mal schwanger wurde, das Baby sich super in meiner Gebärmutter entwickelte und auch heute ein kerngesunder unglaublich toller Mensch ist, hatte ich eine richtig ätzende Schwangerschaft.

Quasi von positivem Test bis zur Austreibungsphase der Geburt hatte ich schlimmste Übelkeit und massives Erbrechen bis hin zu Stoffwechselentgleisungen, die dann wiederum nicht nur für mich, sondern auch das Baby gefährlich wurden. Es gab nicht einen Tag, an dem ich mich gut fühlte. Wer mehr über meine Erfahrung mit Hyperemesis gravidarum erfahren möchte, kann sich gerne das Highlight dazu auf Instagram ansehen.

Entsprechend groß war also die Angst vor einer zweiten Schwangerschaft.


Um einen Umgang mit meinen Ängsten zu finden, habe ich mir eine Online-Selbsthilfegruppe für HG-Betroffene gesucht. Die Geschichten und Erfahrungen anderer zu lesen und zu erfahren, was ihnen geholfen oder auch nicht geholfen hat, hat mich so sehr bestärkt, dass wir uns für ein weiteres Baby entschieden. 


In den Monaten bevor das Menschenwesen einzog, habe ich nochmal mehr als sonst auf meine Ernährung geachtet, mich um meine Darmgesundheit gekümmert und in höheren Dosen supplementiert. Die Wahrscheinlichkeit war einfach groß, dass ich durch das Erbrechen wieder viele Nährstoffe verlieren würde und auch nicht ausreichend supplementieren kann. 

Außerdem habe ich eine für mich passende Bewegungsroutine etabliert, Schlaf priorisiert (insofern das halt mit Kleinkind geht…), für mich geübt, Grenzen zu setzen und sie zu verteidigen (wir haben alle so unsere Themen, right?) und mein Umfeld in Hinblick auf eine mögliche weitere HG zu sensibilisieren. Ein teilweise sehr empathieloser Umgang mit meinem Zustand während der ersten Schwangerschaft war ein riesiger Stressor und extrem verletzend für mich, weswegen ich da dieses Mal vorsorgen wollte. 


Außerdem schwang immer wieder der Gedanke bei mir mit; was, wenn es innere und/oder transgenerationale Themen bzw. Verletzungen meines Schoßraums sind, die bei mir in diesen Kotz-Schwangerschaften ihren Ausdruck finden.

Somit war natürlich auch das Womb Awakening ein super wichtiger Bestandteil meiner Schwangerschafts- und Geburtsvorbereitung.


In der Zeit vor der Empfängnis fühlte ich mich unheimlich verbunden mit mir, der Welt und meinem Unterleib. Ich war wirklich bereit und optimistisch, dass es anders werden könnte.


Long Story short…

Anfang April wurde ich schwanger, in Woche 5 begann die Übelkeit, in Woche 6 das Kotzen. Mist.

Einerseits war ich enttäuscht, andererseits aber auch auf diese Möglichkeit eingestellt gewesen.

Medikamente halfen in dieser Schwangerschaft bedingt und das Erbrechen war bei Weitem extremer als in Runde Nr. 1. Da ich aber zuvor wirklich so viel getan hatte, den Verlauf dieser Schwangerschaft zu beeinflussen und es trotzdem nichts gebracht hatte, war der Einfluss auf meine psychische Gesundheit dieses Mal deutlich milder. Keine Selbstzweifel und Sorgen. Klar, die 10-15x Erbrechen am Tag sind wirklich kacke hoch 1000, aber dieses Mal hatte ich die Gewissheit: Es muss an etwas anderem liegen, was ich nicht oder nur schwer beeinflussen kann und spätestens mit der Geburt wird es enden und danach habe ich das größte und wunderbarste Geschenk in den Armen als Lohn für diese totale Selbstaufgabe.


Im Juni 2023 wurde eine Studie veröffentlicht im Auftrag der HER Foundation, bei der herausgefunden wurde, dass manche Frauen genetisch bedingt vor der Schwangerschaft niedrigere Level des Hormons GDF15 aufweisen. Dieses Hormon wird im Gehirn direkt neben dem Zentrum für Übelkeit und Erbrechen produziert. In der Schwangerschaft, wenn die Level durch die zusätzliche Produktion der Plazenta ansteigen, führt dies bei eben diesen Frauen zu brachialer Übelkeit und übermäßigem Erbrechen (Hyperemesis gravidarum). Durch die Erkenntnisse dieser Studie kann nun darüber nachgedacht werden, HG-Betroffene vor der Schwangerschaft zu desensibilisieren und entsprechende Medikamente, die direkt auf die Schaltzentrale im Gehirn einwirken, zu entwickeln.

Spannenderweise ging diese Studie in meiner 39./40. Schwangerschaftswoche auf einmal viral. 


Wie genau habe ich mich dieses Mal auf die Geburt vorbereitet?

Mittlerweile bin ich in der 40. Woche und die Zeichen stehen schon ganz gut auf Geburt (wobei das wohl so gut wie jede Frau zu diesem Zeitpunkt denkt und auf einmal guckt man bei 41+5 doof :D ). Bei der Vorbereitung auf diese Geburt war für mich entscheidend, dass es leicht für mich ist, sich gut anfühlt und mir Entspannung bringt. Nachdem ich aus verschiedenen Gründen erst relativ spät in den selbst auferlegten Mutterschutz gehen konnte und die letzten Wochen wirklich noch viele Termine hatten, wollte ich nur noch eines: Entspannung, Ruhe und mich umsorgen (lassen). Das sind die Dinge, die ich in den letzten Wochen gemacht habe oder auch noch mache:


Yoga und Atemübungen

Liegt ja von Berufswegen irgendwie nahe, oder? Auch in meiner ersten Schwangerschaft habe

Yogalehrerin mit Mala

ich bereits unterrichtet und natürlich selbst Yoga geübt - allerdings sahen Praxis und Unterricht da noch völlig anders aus. Während ich 2019 noch sehr kraftvolles Yoga machte und immerzu körperliche Ziele (Muskelkraft, Ausdauer, Flexibilität) hatte, ist mein Yoga mittlerweile eher ruhig, entspannend, verbindend und mit viel Fokus auf Wohlbefinden und Kennenlernen des eigenen Beckenraums, sowie einer Verbindung zum Schoßraum. All das wird mir ganz sicher während der Geburt zugute kommen. Ich konnte mich durch diese Art, Yoga zu üben, ganz anders kennenlernen und bin auf diese Weise viel intuitiver.

Nachdem ich das erste Mal während Corona und des ersten Lockdowns schwanger war bzw. geboren habe, wollte ich außerdem auch dieses Mal gerne einen Pränatalyogakurs besuchen.So besuchte ich einen Kurs hier vor Ort und anschließend noch einen weiteren online bei Beckenboden Queen Pia Flake. 

Riesenriesengroße Empfehlung an dieser Stelle für Pias Schwangerenyoga! Nicht nur hat er mir eine tolle Unterstützung bei der Vorbereitung meines Körpers geschenkt, sondern auch nochmal mehr Verständnis meines Beckenbodens gebracht und die Verbindung zum Baby intensiviert.


Wenn auch Du in den Genuss kommen möchtest, Dich von Pias Yogaunterricht (online) durch die Schwangerschaft begleiten zu lassen, kannst Du mit unserem Code BLUTSCHWESTERN15 ganze 15% auf ihren Kurs sparen!


Yonisteaming

Yonisteaming Kräuter zur Geburtsvorbereitung und postpartum

Ach Yonisteaming. I just love it :D 

Die eigenen professionellen Grenzen zu kennen, ist super wichtig und aus diesem Grund habe ich mir für die Geburtsvorbereitung Beratung von Diana Damian gesucht. Mit Yonisteaming prä- und postnatal kannte ich mich nämlich bislang nicht ausreichend aus und wollte da für mich auf Nummer sicher gehen.

(Wenn Du Dich jetzt fragst, wer oder was eigentlich dieses Yonisteaming ist und wofür es gut ist, lies gerne diesen Blogartikel)

Auf diese Weise konnte ich ab der vollendeten 38. Woche mit einem gezielten Steamplan und auch auf mich abgestimmte Kräuter beginnen zu dampfen.

Das klassische Heublumendampfsitzbad wird ohnehin von vielen Hebammen empfohlen und ist eine der ältesten Möglichkeiten zur Geburtsvorbereitung. Ich hab das im Grunde nur noch etwas upgraden können ;)


Ich merke auf alle Fälle, dass das Yonisteamings eine der (für mich) wirkungsvollsten Weisen ist, mich auf die Geburt vorzubereiten und einzustimmen. Das Gewebe wird gelockert und durchblutet, Verspannungen des Beckenbodens und Beckenbereichs gelöst und Geist und Seele können sich absolut entspannen.


Voraussichtlich werde ich auch während der Geburt steamen und darüber hinaus im Wochenbett eh. Auch hierfür habe ich von Diana einen Plan und Empfehlungen für die passenden Kräutermischungen bekommen.


Yoni Pichu und Ayurveda Tipps

Diana ist nicht nur Expertin für alles rund um das Thema Dampf, sondern auch für Ayurveda. Somit bekomme ich wöchentlich aktuell tolle Tipps und Impulse, angepasst an meinen aktuellen körperlichen und mentalen Zustand.

Darüber hinaus hat sie mir empfohlen, alle 2-3 Tage (ab Woche 38) einen in Sesamöl bzw. Dhanvantaram Öl getränkten Tampon zu tragen (30-60 min sind bereits ausreichend). Dies nährt das Vaginalgewebe und macht den Gebärkanal schön geschmeidig.


Ich muss ja zugeben, dass ich mich mit Ayurveda und seinen Praktiken wirklich so gar nicht gut auskenne. Darum finde ich es gerade super spannend und genieße es sehr, so eine liebevolle Expertin an meiner Seite zu haben, die mir individualisierte Tipps gibt.


Kräutertee

In der ersten Schwangerschaft habe ich exzessiv Himbeerblättertee getrunken, bis er mir irgendwann zu den Ohren raushing. Eigentlich dachte ich darum, dass ich dieses Mal keinen Tee trinken würde. Allerdings schmeckt mir der Schwangerschaftstee von der Bahnhofapotheke Kempten mit Brennnesselblättern, Frauenmantelkraut, Himbeerblättern, Johanniskraut, Melissenblättern, Zinnkraut und Schafgarbenkraut sehr gut. Die Kräuter sind wirklich toll aufeinander abgestimmt und fördern das allgemeine Wohlbefinden und heben (zumindest bei mir) die Stimmung.


Osteopathie

Auch wenn ich die Geburt meines ersten Kindes wunderschön fand, hatte sie mit 23 Stunden so ihre Länge. Ein (körperlicher) Grund dafür war, dass das Baby nicht ganz in eine optimale Position im Becken finden konnte und zu Beginn der Geburt noch sehr weit oben saß. Dementsprechend kräftezehrend und anstrengend war es dann auch.Meine Vermutung hinterher war, dass mein Gewebe im Becken- und Bauchbereich nicht ganz so prima nachgegeben hat und alles einfach sehr fest war. Dies lag bestimmt auch daran, dass ich viel mehr den Fokus auf Kräftigung hatte, als auf Dehnung, weich werden und loslassen. 

Um mögliche Blockaden oder Verspannungen vorab zu beheben, war ich darum zweimal zur Osteopathie, wonach ich mich jedes Mal wirklich gut fühlte.


Geburtsspace vorbereiten

Auch für diese Geburt haben wir erneut eine Hausgeburt geplant. Ich habe meinen

Geburtsaltar

Geburtsort innerhalb des Hauses angepasst, weil ich nach der ersten Geburt gemerkt habe, dass das Wohnzimmer für mich nicht ganz perfekt war. Dort hatten wir letztes Mal einen großen Geburtspool stehen, der über Schläuche auf der Treppe liegend, mit der Dusche im OG verbunden war. Und was soll ich sagen. Ich bin einfach ein Ordnungsmonk und mich hat das Chaos genervt. Ich kenne mich so gut, um zu wissen, dass ich penible Ordnung im Außen brauche, um im Innen richtig ruhig zu werden und zu entspannen.Darum ist das Haus seit Wochen picobello aufgeräumt und blitzeblank sauber. Wer gerade vom Boden essen will, kann das ohne Probleme tun 😀

Abhängig davon, zu welcher Uhrzeit die Geburt beginnt (also ob nachts zum Beispiel das große Kind in unserem Bett schläft) und wonach ich mich fühle, werde ich wohl das Badezimmer, mein Yogazimmer und eben das Schlafzimmer nutzen. Hier liegt alles bereit, was wir so für die Geburt brauchen und was mir helfen wird, mit den Empfindungen der Wehen zurechtzukommen.

Ich habe mir einen Geburtsaltar dekoriert und überall viele Kerzen platziert.Wenn ich mich so umschaue, kann ich es kaum erwarten, dass alles schön leuchtet und ich mich in der Sicherheit meines eigenen Zuhauses der Geburt hingeben kann. 


Bücher

Bücher zur spirituellen Geburtsvorbereitung

Bücher rund um Schwangerschaft und Geburt gibt es ja echt zuhauf. Und weil ich weiß, dass ich dazu neige, sie auch möglichst alle zu kennen, zu horten und zu lesen und das dann auch in Stress ausarten kann, habe ich mir dieses Mal eine kurze Liste mit genau 3 Büchern erstellt:


All diese Bücher sind mehr für die Seele als für den Kopf - genau das, was ich brauche und wollte. Den Ablauf von Geburt kenne ich und auch was ich will und was nicht, weiß ich. Darum ging es für mich mehr darum, mich positiv einzustimmen und tiefer in die spirituellen Schichten von Schwangerschaft und Geburt vorzudringen.


Mentale und spirituelle Einstimmung

Ja, Geburt beginnt im Kopf, aber erlebt und erfahren wird sie in der Seele. Ich habe ein sehr großes Vertrauen in meinen Körper und meine Gebärfähigkeit und bin mir auch ganz sicher, dass das Baby mit mir gemeinsam diese Geburt ganz toll meistern wird. 

Für viele ist eine Geburt etwas, das einfach nur überstanden und hinter sich gebracht werden muss. Für mich ist es ein transformatives Portal zu einer neuen Version meiner Selbst und meines Lebens. 

Und abgesehen davon: Da wird ein neues Familienmitglied geboren! Das ist doch absolut besonders und das möchte ich wirklich freudig feiern.

No joke, ich empfand die erste Geburt als super super anstrengend und auch nicht als schmerzarm. Aber ich wusste auch da schon, dass genügend Kraft in mir wohnt und ich das schaffen kann.


Geburtsaffirmationen

Zum Glück habe ich viele Frauen in meinem Umfeld, die ebenfalls eng mit ihrer Urkraft verbunden sind und ein großes Vertrauen in sich haben. Das stärkt auch mich zusätzlich.

Negative Geburtsberichte lasse ich aktuell von mir abprallen. Es ist einfach unfassbar schrecklich, was so viele Gebärende während und nach der Geburt erleben müssen. Das möchte ich nicht und kann man auch nicht kleinreden! Ich habe aber für mich beschlossen, diese Erfahrungen bei den Personen zu lassen und ihre Erfahrungen nicht mit meinen verschwimmen zu lassen. Ich möchte (erneut) meine eigenen Erfahrungen machen und mir auf diese Weise MEINE eigene (hoffentlich wieder so schöne) Geburtsrealität kreieren. 

Wichtig dafür finde ich allerdings, sich zu trauen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und nicht einfach nur zu sagen: Ach, der Arzt*die Ärztin/die Hebamme*der Geburtspfleger macht das schon und sagt mir, was ich zu tun habe. Immerhin sind sie die Expert*innen, richtig? Nein, für mich bin in erster Linie ICH die Expertin und kann dankend Hilfe annehmen, wenn ich sie benötige. Was aber nicht passiert ist, dass “mich jemand entbindet”. Nein, ich gebäre aktiv mein Kind.


Um mich einzustimmen und meinen Geist zu kalibrieren, helfen mir momentan Affirmationen. Meine liebste ist: Ich werde weich. Es gibt wunderschöne Poster z.B. für einen Geburtsaltar. Bei mir steht aktuell dieses.


Unterstützung meines Partners

Ich bin definitiv keine Gebärende, die einfach nur alleine sein möchte. Ich möchte gerne meinen Mann ganz dicht bei mir haben. Mir hilft es sehr, seine Stabilität zu spüren, an ihm zu riechen während der Geburt oder auch Massagen zu erhalten. Im Vorfeld haben wir viel darüber gesprochen, welche Berührungen ich besonders mag, welche Sätze ich vielleicht hören muss und was mich ggf. während der Geburt irritiert und wie er dafür sorgen kann, das von mir fernzuhalten. 

Geburt bedeutet, Kontrolle abzugeben, aber dafür musste ich mir natürlich auch darüber Gedanken machen, was es ist, das ich möglicherweise festhalte und das damit die Geburt blockieren kann.


Womit ein Partner natürlich auch noch helfen kann (wenn man denn noch mag), ist Sex. Unsere Hebamme verabschiedet uns gerne mit den Worten: “Und immer schön Liebe machen”. Die Prostaglandine im Sperma helfen dabei, die Zervix weich werden zu lassen und somit die Geburt vorzubereiten und einzuleiten. Ihr könnt euch kaum vorstellen, mit wie viel Verantwortungsbewusstsein mein Mann diesen Punkt übernimmt ;)


Was ich dieses Mal NICHT gemacht habe

Der große Vorteil einer zweiten Geburt ist, dass man auf die Erfahrung der ersten Geburt zurückgreifen kann. Auch beim ersten Mal habe ich mich schon recht intensiv vorbereitet. Vieles war gut und anderes rückblickend für mich einfach nicht ganz passend oder hat mich einfach in dieser Schwangerschaft nicht so gerufen.


Krafttraining/Fokus auf Ausdauer

In der ersten Schwangerschaft hatte ich auch bedingt durch meine schwindende Kraft  aufgrund der Hyperemesis immer das Gefühl, ich muss mich auf einen Marathon vorbereiten. Und in gewisser Weise ist das auch nicht verkehrt. Allerdings begegnet man diesem Geburtsmarathon besser mit Weichheit als mit Härte.


Ich habe meine Muskulatur wirklich viel gestärkt (was vor allem für die Rückbildung absolut nicht falsch ist), aber mich dadurch wahrscheinlich auch etwas verkrampft. Das Weichwerden und Loslassen fiel mir zeitweise echt schwer. Darum habe ich in der Vorbereitung auf diese Geburt nicht mehr nur darauf geachtet, explizite Muskelgruppen zu stärken. Ich baue ohnehin leicht Muskeln auf und habe einen eher höheren Tonus. Für MICH ist darum das Weichwerden viel wichtiger. Darum auch meine Affirmation: Ich werde weich.


Die Friedliche Geburt

Vorab: Ich finde den Geburtsvorbereitungskurs richtig gut. Und auch den Podcast von Kristin Graf habe ich sehr gerne gehört. Beides hat auf alle Fälle dazu beigetragen, dass ich herausfinden konnte, was ich möchte für meine Geburt und was nicht und auch, um ein generelles Vertrauen in physiologische Geburten zu gewinnen.


An mir persönlich habe ich allerdings gemerkt, dass mich die Methode immer wieder sehr in den Kopf gebracht hat und ich dadurch vielleicht mein Körperbewusstsein etwas verloren habe. Darum habe ich dieses Mal keine Hypnosen in der Schwangerschaft gemacht.


Dammmassagen

Dammmassagen sind wirklich wirksam, um das Gewebe zu dehnen und sich auch schon mal an den Dehnreiz während der Geburt heranzufühlen. Aber: Ich finde sie einfach doof. Das war letztes Mal eher ein lästiges To-Do.

Auch Sex und Yonisteaming bereiten das Gewebe im Genitalbereich auf eine Geburt vor - und fühlen sich dabei meiner Meinung nach deutlich angenehmer an.


Louwen Diät

Falls Du die Louwen Diät nicht kennst: Etwa 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin wird die Ernährung umgestellt und auf bestimmte Lebensmittel verzichtet. Das sind vor allem kohlenhydratreiche Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index. Ganz besonders diese Nahrungsmittel sind dann weitestgehend tabu:

  • Getreide: Nudeln oder Brot aus Weißmehl, Reis, Hirse, Süßigkeiten und Kuchen.

  • Gemüse: Kartoffeln, gekochte Möhren, Mais, Kürbis und Erbsen

  • Obst: Trockenobst, Ananas, Melone, Bananen, Mango, Weintrauben und Papaya

Die Idee dahinter ist, dass bedingt durch die Insulinausschütung beim Verzehr Rezeptoren blockiert werden können, an denen eigentlich Prostaglandine andocken sollen. Und diese sind in den letzten Wochen der Schwangerschaft nicht ganz unwichtig beim Auslösen der Wehen und der Reifung der Zervix.

In der Theorie soll dadurch die Geburt schmerzärmer, kürzer und leichter sein.


Aufgrund dessen, dass mein Speiseplan durch die Übelkeit eh seit Monaten recht eingeschränkt ist und ich eine recht lange und intensive erste Geburt hatte, hat es mich dieses Mal gar nicht gerufen, in den ohnehin schon etwas zähen letzten Wochen der Schwangerschaft auch noch meine Ernährung (vor allem auch noch in der Plätzchen... äh Vorweihnachtszeit) umzustellen. Was ich natürlich nicht weiß, ist, ob ohne Louwen Diät die erste Geburt noch länger gewesen wäre ;)


Druck machen, jedes erdenkliche Buch lesen zu müssen

Wie oben bereits erwähnt, neige ich dazu, mich gerne zu 110% in Themen einzunerden und so viel Wissen wie möglich anzuhäufen. In Hinblick auf die Geburt empfand ich es nicht so hilfreich, ein wandelndes Lexikon zu sein, da auch das mich wieder sehr in den Kopf statt ins Gefühl brachte. Darum habe ich dieses Mal frei von Druck und nur, wenn ich auch Lust hatte, in den drei oben genannten Büchern gelesen.


Nelkenöltampons, Wehentee, ätherische Öle…

Ganz ehrlich: Ich war am Ende der ersten Schwangerschaft einfach drüber und wollte nur noch, dass das Baby meinen Körper verlässt. Ich wollte keinen einzigen Tag mehr schwanger sein. Ich wollte keine schmerzhaften Kindsbewegungen mehr fühlen, nicht mehr kotzen, kein Sodbrennen mehr haben und mich einfach wieder wie ich fühlen.


Darum habe ich wirklich alles ausprobiert, was Ingeborg Stadelmann, Internet und Co. so vorschlagen, um Wehen anzuregen. Es war stressig, hat eigentlich nix gebracht (Geburt ging los, als ich die Lust verlor und mich damit abfand, dass sie einfach für immer in mir wohnt) und war auch rückblickend nicht so nett gegenüber dem Baby, das mit dem Geborenwerden ja was ganz schön Großes vor sich hat.


Vielleicht liegt es auch daran, dass ich dieses Mal einfach schon einmal die Erfahrung gemacht habe: irgendwann verlassen sie alle die kuschelige Gebärmutterhöhle. Das eine Baby früher, das andere Baby später - aber letztlich dann, wenn es der richtige Zeitpunkt ist, um geboren zu werden. Darum warte ich dieses Mal mehr ab und bereite mich entspannt  vor, anstatt aktiv die Geburt anregen zu wollen.


Vor der Geburt ist auch vor dem Wochenbett

Mein letztes Wochenbett war ein absoluter Traum und wirklich eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Man könnte jetzt sagen, dass das einfach Glück war und mit Sicherheit ist das auch eine Komponente. Aber vorbereitet war ich auch. Ich war weder überfordert mit meinem neuen Körpergefühl, noch den Geburtsverletzungen, dem Kümmern um das Baby oder dem Stillen. Darum habe ich auch dieses Mal die Zeit vor der Geburt genutzt, auch das Wochenbett wieder vorzubereiten und die Dinge da zu haben, die es für mich und uns angenehmer gemacht haben und machen werden.


Lasst mich gerne wissen, ob Ihr auch einen Artikel zum Thema Wochenbett wünscht.



Bis dahin ziehe ich mich jetzt wieder in die Geburtshöhle zurück und hoffe, dass wir unser neuestes Familienmitglied ganz ganz bald so richtig kennenlernen dürfen!



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